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Die Edelstahl Familie

Veröffentlicht am 16.3.2017    |   Lesezeit: 10 Minuten

Eine neue Terrasse, ein Gartenhäuschen, eine eigene Sauna – die Vorfreude auf die Fertigstellung eines solchen Outdoor Projektes steigt mit jedem Stück Holz. Doch damit nicht nur die Vorfreude groß ist, sondern auch die Freude lange anhält, spielt die Wahl der Edelstahlschrauben eine wichtige Rolle. Da gibt es Unterschiede? Sehr wohl! Wir klären Sie auf und finden die richtige Edelstahlsorte mit Ihnen! So bleiben Terrasse, Zäune, Gartenhaus und Sauna lange in Schuss.

Edelstahl: was ist das eigentlich?

Jeder hat den Namen schon einmal gehört, doch oft herrscht Unwissenheit über die verschiedenen Sorten dieses Metalls. Was zum Beispiel bedeuten die Buchstaben und Zahlen? Häufig bekannt sind die Bezeichnungen A2 und A4. Das war’s dann aber meistens auch schon. Edelstahl ist, wie es der Name verrät, ein Stahl mit besonderem Reinheitsgrad. Das bedeutet, dass bestimmte Bestandteile einen gewissen Wert nicht überschreiten dürfen. Man unterscheidet zwischen legiertem und unlegiertem Edelstahl. Doch die Annahme, dass es sich bei Edelstahl immer um einen rostfreien Stahl handelt, ist leider ein Irrtum. Rostfrei wird der Edelstahl erst durch ganz bestimmte Bestandteile der Legierung.

Edelstahl

A, C oder doch F?

Nein, hier geht es nicht um Körbchengrößen, sondern um die Bezeichnungen der unterschiedlichen Edelstahlgruppen. Dabei unterscheidet man zwischen drei Gruppierungen. Austentischen, martensitischen und ferritischen Edelstählen.

Austentischer Edelstahl

Austentischer Edelstahl ist die wohl bekannteste und wichtigste Edelstahlsorte. Der Name stammt vom britischen Metallurg William Chandler Roberts-Austen, der Methoden zur Bestimmung von Legierungselementen entwickelte.  Bei dieser Edelstahlart spricht man von einem Chrom-Nickel- oder Chrom-Nickel-Molybdän-Gemisch. Sie verfügt über besonders gute Eigenschaften für die Herstellung und Verwendung von Schrauben. Austentischer Stahl ist besonders resistent gegen Rost und lässt sich leicht verarbeiten. Im Allgemeinen gilt: Je höher der Chromgehalt ist, umso beständiger ist der Edelstahl gegen Wasser. Das liegt daran, dass ein hoher Chromanteil zur Bildung einer Passivschicht an der Oberfläche führt, die gegen Wasser schützt.  Bei austentischem Edelstahl handelt es sich um ein Kristallgemisch aus Eisen und Legierungen. Je mehr Molybdän oder Chrom zur Legierung hinzugefügt wird, desto korrosionsbeständiger ist der Edelstahl. Austenit ist sehr weich und kann nicht gehärtet werden. Zugehörige Abkürzungen sind A1, A2, A3, A4 und A5. Festigkeitsklassen 50= weich, 70= kalt verfestigt und 80= hochfest. Besonders reiner Edelstahl mit sehr geringem Kohlenstoffgehalt trägt ein zusätzliches „L“ in der Bezeichnung, zum Beispiel A4L.

Martensitischer Edelstahl

Bei martensitischem Edelstahl können viele unterschiedliche Stoffe als Legierung beigefügt werden. Als Abkürzungen dienen die Bezeichnungen C1, C3 und C4. Entdecker dieses Edelstahls war Adolf Martens. Das Besondere an Martensit ist, dass der Chromanteil einen Bereich zwischen 10,5% und 13% nicht über- oder unterschreiten darf. So ähnlich verhält es sich mit dem Kohlenstoffgehalt, dessen Wert zwischen 0,2% und 1% liegen  muss. Charakteristisch für diese Edelstahlsorte ist ein hohes Maß an Härte und Festigkeit. Damit zur Erreichung dieser mechanischen Eigenschaften eine Festigkeitssteigerung stattfinden kann, müssen die Legierungen, meistens Fe-Cr Legierungen, mit einer gezielten Wärmebehandlung weiterverarbeitet werden. Der Vorteil an martensitischen Güten ist nämlich, dass sie im Vergleich zu ferritischen Güten einen höheren Kohlenstoffgehalt besitzen. Dadurch ist es möglich, sie durch Luft, Öl oder Wasser zu härten.

Ferritischer Edelstahl

Ferritischer Edelstahl, auch Ferrit genannt, strukturiert sich in einem kristallinen Schema. Um diese Art Edelstahl handelt es sich, sofern kein Nickel hinzugefügt wurde. Der Chromgehalt bewegt sich zwischen 12% und 18%, der Kohlenstoffgehalt beträgt, anders als beim Martensit, weniger als 0,2%. Dadurch ist ferritischer Edelstahl nicht zu härten und leicht verformbar. Außerdem ist er magnetisch. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort „Ferrum“ ab. Dieses bedeutet übersetzt „Eisen“.

Für alle Bedingungen die passende Edelstahlschraube

Sie wissen jetzt also wofür A, C und F stehen und auch was jede Edelstahlsorte auszeichnet. Aber welche Schrauben sollten Sie denn nun für welches Vorhaben verwenden? Fest steht, dass Sie bei unkomplizierten Anwendungsbereichen gewissenhaft auf die Edelstahlsorte C1 zurückgreifen können. Die Vorteile dieser Sorte sind, dass die Schrauben nicht so leicht verbiegen, die Köpfe nicht so schnell abreißen und der Schraubenantrieb nicht so schnell rund dreht. Für andere problematische und beanspruchte Bereiche, die der direkten Bewitterung ausgesetzt sind, eignet sich A2, da diese eine gute Sicherheit gegen Korrosion gewährt. Ein bekannter Anwendungsbereich ist der Terrassenbau. Hier sollte man mindestens eine A2-Schraube verwenden. Einige spezielle Fälle gäbe es da allerdings doch noch. Sollte ihr Holz Extrembedingungen, wie Chlorwasser durch einen Pool, salzhaltige Luft in Küstennähe oder Säureangriffe durch andere Holzarten wie Eiche oder Garapa, ausgesetzt sein, dann verwenden Sie besser A4.

Mit „UNS“ verstehen Sie auch „AISI”

In Amerika findet die Benennung der Edelstahlwerkstoffe nach dem „AISI“ System statt. Die Abkürzung „AISI“ steht für „American Iron and Steel Institute“ und bezeichnet den nordamerikanischen Branchenverband der Stahlindustrie. „UNS“ meint das „Unified Numbering System of Metals and Alloys“ und stellt eine von der Industrie bestimmte Klassifikation von Metallen dar. So wird jedes einzelne Metall mit einem Buchstaben und einer Nummer bestehend aus fünf Zahlen, versehen.

Quellen: theo-schrauben.de

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