Nutzungsklasse, Gebrauchsklasse, Dauerhaftigkeitsklasse
Nutzungs-, Gebrauchs- und Dauerhaftigkeitsklasse: Für Leute vom Fach (vielleicht) selbsterklärend, für viele von uns jedoch mit einem großen Fragezeichen verbunden und doch von (großer) Bedeutung. Vor allem bei der Planung gewisser Holzprojekte spielen diese Begriffe eine Rolle, um das Holz konstruktiv schützen zu können und eine fehlerfreie Verbauung zu gewährleisten.
Damit auch Sie die Bedeutung und die Unterschiede zwischen diesen drei Begriffen kennen, klären wir Sie in diesem Beitrag auf.
Was bedeutet Nutzungsklasse?
In der Nutzungsklasse werden die Festigkeitswerte eines Holzes bestimmt und die Berechnung von Verformungen (unter definierten Umgebungsbedingungen) festgehalten. Ein maßgeblicher Indikator für die Bestimmung der Festigkeit eines Holzes ist die Feuchte des Materials. Diese Werte werden vor allem bei der Bemessung und Konstruktion von Holzbauten benötigt/zugezogen.
Die Nutzungsklassen: 1-3
Es wird zwischen drei verschiedenen Klassen unterschieden. Im Folgenden erläutern wir Ihnen die einzelnen Klassen 1 – 3.
Fazit zu der Nutzungsklasse
Umso feuchter das Holz, desto weniger fest ist es. Daher spielt es bereits bei der Planung des Bauvorhabens eine essentielle Rolle, diesen Aspekt zu beachten.
Hierfür sollte überprüft werden, wie hoch die Holzfeuchte am Verwendungsort sein wird.
Was bedeutet Gebrauchsklasse?
In der Gebrauchsklasse wird die Gefährdung des Holzes vor einem möglichen Pilz- und Insektenbefall definiert. Hier lauten die zwei grundlegenden Fragen: Wo wird das Holz eingesetzt und wie wird es (konstruktiv) geschützt?
Es gibt fünf unterschiedliche Gebrauchsklassen. Diese definieren verschiedene Nutzungssituationen (Norm EN 335), denen Holz und Holzprodukte ausgesetzt sein können.
Die Gebrauchsklassen: 1-5
Kurzer Hinweis: Gebrauchsklasse wird in vielen Fällen auch als GK abgekürzt.
Diese Gebrauchsklasse wird auch bei den Fachregeln von Zimmerern benutzt, um anhand bestimmter baulicher Maßnahmen einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten und weniger dauerhafte Holzarten einsetzen zu können.
Fazit zu der Gebrauchsklasse
Wird Holz im Außenbereich verwendet, lässt es sich in den meisten aller Fälle den Gebrauchsklassen 2 und 3 zuordnen. Besonders häufig handelt es sich um die GK 3.1 und 3.2, so beispielsweise auch bei Terrassendielen und Holzfassaden.
Was bedeutet Dauerhaftigkeitsklasse?
Die Dauerhaftigkeitsklasse trifft eine Aussage über die Einstufung der natürlichen Dauerhaftigkeit eines Holzes.
Jede Holzart hat von Natur aus eine (biologische) Dauerhaftigkeit, die in der sogenannten Dauerhaftigkeitsklasse definiert wird. Die Einstufung wird in fünf verschiedene Dauerhaftigkeitsklassen unterteilt und sieht wie folgt aus: 1 (sehr dauerhaft) bis 5 (nicht dauerhaft). Die Prüfverfahren zur Bestimmung der Dauerhaftigkeit sind in EN 350 geregelt.
Die Dauerhaftigkeitsklassen: 1 – 5
Unser Fazit
Wir empfehlen Ihnen, sich vor jedem Projekt Gedanken zu machen, welche Ansprüche das von Ihnen ausgewählte Produkt erfüllen muss. Je nachdem was Sie bauen wollen, ist für Sie eine andere Klassifizierung von Bedeutung. Nicht bei jedem Bauprojekt können/müssen sie auf alle drei Klassifizierungen achten.
Bei größeren/großen Vorhaben, wie zum Beispiel einer Überdachung, dem Ausbau eines Dachbodens o.Ä, ist für Sie zuerst die Nutzungs- und Gebrauchsklasse von Bedeutung. Erst im Nachhinein, wenn es um den Kontakt zur Witterung geht, spielt die Dauerhaftigkeit eine Rolle.
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