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Heizen mit Pellets: Greenwashing statt Nachhaltigkeit?

Veröffentlicht am 8.5.2023    |   Lesezeit: 13 Minuten

Gas und Öl als Brennstoffe werden immer teurer, also scheinen Holzpellets eine gute, kostengünstigere und nachhaltigere Alternative zu den fossilen Brennstoffen zu sein. Hat das Heizen mit Pellets tatsächlich eine gute Ökobilanz? Oder befinden wir uns damit auf dem Holzweg? 

Heizen mit Pellets

Holzpellets scheinen die eierlegende Wollmilchsau unter den Brennstoffen zu sein. Gute Ökobilanz, nachhaltig und Pelletöfen werden vom Staat gefördert. Doch je mehr man sich mit diesem Thema beschäftigt, desto mehr Gegenargumente tauchen auf. Die sprunghaft gestiegene Nachfrage bei den Herstellern von Pellets führt zu einer starken Erweiterung der Produktionskapazitäten. Die Fabrikanten verwerten mittlerweile nicht mehr nur Abfälle der Sägeindustrie, sondern greifen immer häufiger auch auf andere „Holzreste“ zurück.

Was sind Pellets?

Holzpellets bestehen aus getrockneten und nicht behandelten Holzabfällen der Holzindustrie, wie z. B. aus Säge- und Hobelwerken und werden zu kleinen Stäbchen gepresst. Durch den hohen Druck und die dadurch entstehende Wärme verklebt das im Holz enthaltende Harz den Holzstaub zu festen Stäbchen. Erfunden wurden Sie in den USA und seit 1997 sind sie auch in Deutschland als Brennstoff freigegeben.

Nutzung von Pellets

Die Holzpellets werden in einem Pelletofen verbrannt. Das Prinzip dabei ist einfach. Holzpellets sind in Säcken abgepackt oder als Schüttgut erhältlich. Die Pelletöfen haben einen integrierten Vorratstank, in den die Pellets gefüllt werden. Eine Fördermechanik versorgt den Ofen mit der benötigten Menge an Brennstoff. Die Pellets fallen dort in eine Brennmulde und werden entzündet, wobei ein Gebläse die Flammen reguliert und Frischluft zuführt.

Heizen mit Holzpellets

Sind Holzpellets ökologisch sinnvoll?

Wie nachhaltig und ökologisch sinnvoll das Heizen mit Pellets ist, daran scheiden sich die Geister. Die Aussagen sind oft wie zwei Seiten einer Münze. Im Folgenden einige Hauptargumente im Überblick.

Für die Herstellung werden keine Bäume gefällt

Positiv: Die Presslinge werden aus Holzabfall- und Holznebenprodukten hergestellt, die bei der Verarbeitung in Säge- und Hobelwerken anfallen.

Aber: Durch den Boom der Pellet-Industrie reichen diese Holzabfallprodukte oft nicht mehr aus. So entstehen Pellets mittlerweile auch durch die Abholzung schnell wachsender Bäume aus sogenannten „Kurzumtriebsplantagen“.

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und somit nicht endlich

Positiv: Da Holz nachwächst, geht das mit einer gewissen Versorgungssicherheit einher. Holz ist nicht nur regional, sondern weltweit verfügbar.

Aber: Wenn für die abgeholzten Bäume neue gepflanzt werden, dauert es eine gewisse Zeit, bis diese groß genug sind. Wichtig ist, dass bei der Aufforstung nicht die Anzahl der Bäume, sondern deren Masse in Tonnen berücksichtigt wird. Übermäßiges Fällen stört zudem das gesamte Ökosystem, in dem die Bäume beheimatet sind. Durch den Boom werden um die Pellet-Werke mehr Bäume gefällt. Große, gut gewachsene Bäume sind zu teuer zu verbrennen, jedoch gibt es für dünne und krumme Bäume, die nicht als Bauholz taugen, eine neue Nachfrage. Anstatt dass diese im Wald stehen bleiben, werden sie abgeholzt und zu Pellets verarbeitet.

Die Verbrennung beim Heizen mit Pellets erfolgt CO2-neutral

 Positiv: Bei der Verbrennung von Holzpellets wird nur so viel Kohlendioxid abgegeben, wie die Bäume zuvor während ihres Wachstums aufgenommen haben.

Aber: Bei der Verbrennung von Holz gerät zwar kein zusätzliches CO2 in die Luft, dass Pellets CO2-neutral seien, ist so jedoch nicht korrekt. Nicht zu unterschlagen sind die weiteren Emissionen, die durch den Holzeinschlag, den Transport und die technische Trocknung der Hölzer entstehen und zur Gesamtklimabilanz des Holzes beitragen. Selbst wenn für jeden Baum, der zu Pellets verarbeitet wird, wieder ein neuer nachgepflanzt wird, dauert es Jahre, bis dieser wieder genauso viel CO2 aus der Luft bindet wie sein „Vorgänger“. Der Wald wird in seiner Gänze damit dauerhaft geschwächt.

Die Konsequenzen des Pellet-Booms

Vor dem Pellet-Boom ließ man Baumkronen und Astwerk auf dem Waldboden verrotten, sodass diese Mineralien und Nährstoffe an den Boden zurückgaben. Mittlerweile werden die Bäume von der Wurzel bis zur Baumkrone für die Produktion von Pellets und Holzhackschnitzel aus dem Wald geholt. Die steigende Holznachfrage schwächt also den Wald in seiner Funktion als Kohlenstoffspeicher.

Was Sie beim Heizen mit Pellets beachten sollten

Wenn Sie sich einen Pelletofen kaufen, achten Sie auf einen hohen Nutzungsgrad und eine geringe Schadstoffemission. Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass Öfen, die älter als 15 Jahre sind, bis zum 31. Dezember 2024 stillgelegt, nachgerüstet oder gegen einen neuen emissionsarmen Ofen ersetzt werden, wenn der bestehende Ofen die geltenden Grenzwerte nicht einhält.

Wenn Sie die Holzpellets in Ihrer Region einkaufen, helfen sie bei den Einsparungen von weiteren Emissionen, die durch den Transport verursacht würden.

Umweltsiegel “Blauer Engel”

Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ ist seit über 40 Jahren das Umweltsiegel der deutschen Bundesregierung. Er kennzeichnet umweltschonende Produkte und Dienstleistungen. Seit 2010 gibt es auch technisch getrocknete Holzpellets, die mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet sind. Die zur Trocknung benötigte Wärme muss dabei aus entweder aus erneuerbaren Energien kommen oder aus industrieller Abwärme.

Die Feinstaubemissionen, welche bei der Herstellung entstehen, dürfen gewisse Grenzwerte nicht überschreiten. Außerdem ist festgelegt, dass nur Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft und chemisch unbehandelte Holzabfälle verwendet werden.

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Fazit zum Heizen mit Pellets

Es ist es wichtig, beim Pelleteinkauf auf ein aussagekräftiges Zertifikat wie den “Blauen Engel” zu achten. Nur so ist sichergestellt, dass die Pellets aus Deutschland und somit aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammen. Sonst ist die viel proklamierte positive Ökobilanz beim Heizen mit Pellets mehr Schein als Sein und einfaches Greenwashing.

Heizen mit Pellets, positive Ökobilanz nur Greenwashing?

Zum Schutz unserer Wälder und damit unserer Zukunft ist es unabdingbar, den Wald weniger zu nutzen und weniger Holz zu verbrennen. Um Pellet-Nutzung klimaneutral zu machen, muss mehr Holzmasse neu nachwachsen, als aus dem Wald entnommen wird. Holz sollte zu langfristigen Zwecken genutzt und erst am Ende seiner langen Verwertungskette verbrannt werden.

Das sagen unsere Kunden

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