Re- und Upcycling von Holz – nachhaltig wohnen

Die meisten von uns leben in einer Welt des Überflusses und der Überproduktion. Wir haben gefühlt alles außer Zeit. Da erscheint es oft einfacher, Dinge, die kaputt sind oder die wir nicht mehr länger mögen, wegzuwerfen und durch etwas Neues zu ersetzen. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes eine Wegwerfgesellschaft. Diejenigen, die sich das nicht leisten können oder wollen, suchen nach eigenen Ideen für die vier Wände. Ein Einrichtungstrend, der sich dabei schon über Jahre hält, ist Re- und Upcycling von Holz.

Recycling – natürliche Ressourcen schonen

Beim Recycling von Holz werden gebrauchte Holzprodukte wie z. B. Möbel oder Paletten in ihre Bestandteile zerlegt und anschließend zu neuen Holzprodukten verarbeitet. Ein gutes Beispiel dafür sind Holz-Pellets. Das recycelte Holz wird zunächst sortiert, gereinigt und aufbereitet, um es für die Verarbeitung zu neuen Produkten vorzubereiten. Durch das Recycling von Holz wird nicht nur Abfall vermieden, sondern es werden auch natürliche Ressourcen geschont.

Upcycling – auf den Spuren von Daniel Düsentrieb

Beim Upcycling wird ausgedienten oder kaputten Dingen zu einem neuen Dasein verholfen. Sie werden quasi zum Erfinder und stellen neue Produkte her. Der Unterschied zum Recycling besteht darin, dass hier die Dinge nicht nur wiederverwertet werden, sondern, wie der Name es schon sagt, aufgewertet werden. Ein vorhandenes Produkt wird zweckentfremdet und wieder neu nutzbar gemacht. So tragen Sie zum Schutz von Ressourcen, der Natur und Ihrem Geldbeutel bei.

Vorteile

Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Abgesehen von einem besseren ökologischen Fußabdruck und einem nachhaltigeren Konsumverhalten erhalten Sie ein individuell gestaltetes Unikat. Sie produzieren weniger Müll und kurbeln Ihre Kreativität an, um das, was Sie haben, zu nutzen. Ob alte Bretter, Obstkisten, Holzpfosten oder Europaletten, die Möglichkeiten sind nur durch Ihren Ideenreichtum begrenzt.

Durch Ihre Re- und Upcycling-Projekte können Sie auch andere dazu inspirieren und so einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben, indem Sie das Bewusstsein für Umweltprobleme schärfen.

Nachteile

Es gibt auch Nachteile bei dieser Art der Nachhaltigkeit. Zum einen ist Re- und Upcycling sehr zeitintensiv, zum anderen kann die Qualität der wiederverwendeten Materialien variieren. Es können auch unvorhergesehene Schwierigkeiten auftreten, wie z. B. verborgene Schrauben oder Nägel, die sich nicht oder nur noch schwer entfernen lassen. Außerdem müssen Sie bei der Gestaltung eventuell Abstriche machen, weil Sie nur mit dem Material arbeiten können, was Sie haben. Es kann sein, dass das fertige Produkt dann nicht Ihren Vorstellungen entspricht. Da ist viel Kreativität gefragt.

Wohntrend: DIY

Die Spielarten von Re- und Upcycling sind vielseitig und so können Sie Einrichtungsexperten*innen nach Ihrem eigenen Maß werden. Ob ausgediente Bilderrahmen zur Akzentwand werden, die alte Tischplatte als Untergrund für einen Fliesentresen dient oder eine Weinkiste zur Lampe umfunktioniert wird – Sie selbst bestimmen, wie Sie leben möchten.

Sie gehen durch die Wohnung und sehen ein „Problem“, das nach Veränderung verlangt. Es stehen z. B. zu viele Pflanzen überall verteilt. Ein Blumenregal soll her. Aber der Schnitt der Wohnung oder der Geldbeutel lassen keine „einfache“ Lösung zu. Also überlegen Sie sich andere Wege, die zum Ziel führen könnten. Die alte Holzleiter im Keller und ein paar Terrassendielen sind noch da? Ein Regal in A-Form mit einigen Einlegeböden ist schnell gemacht und leicht anpassbar an den vorhandenen Raum. So schnell wird DIY zum nachhaltigen Wohntrend.

Fehlende Fertigkeiten müssen dabei kein Hindernis sein. Im Gegenteil, Neugier und der Mut, etwas Neues zu probieren, machen Sie zu versierteren DIY-Künstlern. Schon Thomas Edison hat über seine Fehlversuche gesagt, „Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, wie es nicht funktioniert. “

Holz – der Traum für Upcycler*innen

Holz ist der wohl vielfältigste Werkstoff und ein echter Allrounder. Im unbehandelten Zustand ist dieser Werkstoff auch für Allergiker gut geeignet, da er frei von Schadstoffen ist. Er lässt sich leicht bearbeiten und z. B. durch Schrauben und Leim wieder neu zusammenfügen. Verzweigte Äste werden zu Garderobenhaken, Schubladen zu Wandregalen und übrig gebliebene Massivholzdielen zu Blumenkästen. Holz ist ein lebendiges Material, das eine schöne Wärme ausstrahlt, die zum Wohlbefinden beiträgt. Die unterschiedlichen Farben, Maserungen und Strukturen dieses nachwachsenden Rohstoffes erzeugen besondere Designerstücke. So lässt sich für jeden Geschmack das Richtige finden.