Ist der Holzwurm ein Wurm?
Wenn knisternde und knackende Geräusche im Gebälk zu hören sind, kleine Löcher und Fraßgänge im Holz sichtbar werden und feines Holzmehl aus den Öffnungen rieselt, ist wohl der Holzwurm zu Gast.
Wer ist der Holzwurm?
Der Name Holzwurm ist ein wenig irreführend, denn der in ganz Europa verbreitete und gefürchtete Holzschädling ist nicht mit einem Wurm verwandt. Vielmehr handelt es sich bei dem „echten“ Holzwurm um den Gemeinen oder Gewöhnlichen Nagekäfer (Anobium punctatum).
Der Name Holzwurm bezieht sich nicht auf den an sich harmlosen Käfer, sondern auf seine Larven. Diese haben ein wurmartiges Äußeres und sind sehr gefräßig. Mit ihren kräftigen Kauwerkzeugen beißen sie sich Gänge durch verbautes, weiches Frühholz. Das knisternde Geräusch entsteht, wenn das Holz beim Abbeißen bricht.
Der Lebenszyklus als Larve kann bis zu mehrere Jahre dauern, wohingegen der erwachsene Käfer meist nur ein paar Wochen lebt.
Ist jeder Nagekäfer ein Klopfkäfer?
Sollten Sie bei nächtlicher Stille ein Klopfen im Holz wahrnehmen, so ist dies nicht dem Gemeinen Nagekäfer, sondern dem Gescheckten Nagekäfer (Xestobium rufovillosum) zuzuordnen. Dieser stößt mit seinem harten Kopfschild gegen das Holz, um paarungswillige Weibchen anzulocken. Diese Klopfgeräusche führten im Volksglauben zum Mythos der „Totenuhr“, die den baldigen Tod ankündigt. Es gibt aber auch positive Deutungen, wie eine baldige Heirat oder die Ankündigung von Regen.
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