Der Nistkasten als lebensrettendes Winterquartier
Wenn die Landschaft sanft mit Schnee bedeckt ist, alles still und zauberhaft anmutet und die Welt stehen zu bleiben scheint – ja, dann nennen viele unsere Natur ein Winterwunderland. Für Vögel und viele Kleintiere allerdings ist diese Jahreszeit alles andere als wundervoll, sie ist viel eher eine Härteprobe.
Unser eins zieht sich einfach warm an, entzündet ein Feuer, an dem er sich wärmen kann oder dreht schlicht die Heizung auf. Vögel und andere Kleintiere haben mangels Heizung, natürlicher Höhlen und Nischen diese Möglichkeit nicht. Allerhöchste Zeit also, darüber nachzudenken, wie auch den kleinen Nagern und Vögeln eine wohlig warme und sichere Weihnachtszeit geschaffen werden kann.

Nistkästen sind auch im Winter wichtig!
Wie Sie den Vögeln und Nagern helfen können: Neben der naturnahen Haltung des Gartens mit vielen heimischen Stauden, Sträuchern und hohen Gräsern, die den Vögeln Nahrung in Form von Insekten und gleichzeitig Schutz bieten, können Sie Nistkästen vorbereiten und bereitstellen. In erster Linie dienen sie als Bruthilfe für Vögel im Frühjahr, aber genauso wichtige Aufgaben haben die Nistkästen auch im Winter. Teilweise kann so ein Nistkasten Tierleben retten! Kleinen Nagern wie Eichhörnchen, Schmetterlingen und sogar Fledermäusen bieten sie einen warmen, schützenden Unterschlupf im Winter.
Nistkästen sollten in der Zeit zwischen November und Februar befüllt werden. Dies hängt jedoch auch von der Umgebung ab. In Großstädten kann beispielsweise von September bis Mai Futter zur Verfügung gestellt werden. In ländlichen Gegenden sollte die Zeit kürzer ausfallen. Bei einer Vogelfütterung im Sommer sollte darauf geachtet werden, Futtermittel anzubieten, welches auch natürlich zu dieser Jahreszeit vorhanden sind. Bitte beachten Sie insbesondere während der Brutzeit, dass Altvögel auch ungeeignete Nahrung an die Jungvögel verfüttern. Demnach ist es ratsam kein allzu fettiges oder großteiliges Futter anzubieten.
Nistkastentypen – Welcher Nistkasten für welche Vogelart?
Je nach Vogelart sollten die Kästen unterschiedlich ausgelegt sein. Meisen und Stare beispielsweise sind Höhlenbrüter. Stelzen, Zaunkönige, Grauschnäpper und Rotkehlchen brüten in sogenannten Halbhöhlen. Nistkästen für Mauersegler sind eher flach und werden unter Dachtraufen oder Balkonen angebracht.
Das Hauptkriterium der Vögel für die Wahl ihres neuen Heimes ist die Größe des Einfluglochs. Verschiedene Meisenarten wie Blau- oder Sumpfmeise Höhlenbrüter bevorzugen Nistkästen mit kleinem Einflugloch (unter drei Zentimeter Durchmesser).
Für Kohlmeise oder Kleiber sollte das Loch im Nistkasten etwas größer als drei Zentimeter sein. Andere Nistkästen haben kein Einflugloch, sondern sind an der Vorderseite halboffen, diese nennen sich Halbhöhlen. Sie eignen sich zum Beispiel für Bachstelzen oder Grauschnäpper.
Zusammengefasst:
- 28 Millimeter Durchmesser sind gut für Blau- und Sumpfmeisen.
- 30 Millimeter für Feldsperlinge
- 32 Millimeter für Kohlmeise, Haussperling, Kleiber und Trauerschnäpper.
Für diese Vögel ist ein rundes Loch besser.
- Halbhöhlen eignen sich zum Beispiel für Bachstelzen oder Grauschnäpper.
Höhlenbrüter-/ Halbhöhlenbrüter-Nistkästen

Nistkastenbau
Die Mindestgröße des Bodens des Nistkastens muss 12×12 cm betragen. Besser gleich 15×15 cm. Die Lochunterkante des Einflugloches bei einem Höhlenbrüterkasten sollte sich mindestens 18 Zentimeter über dem Kastenboden befinden, damit Katzen und Marder nicht an die Brut gelangen. Auf den Dachüberstand sollte keinesfalls verzichtet werden, dieser schützt vor Regen und Schnee und dient darüber hinaus demselben Zweck wie das erhöhte Einflugloch, nämlich dem Schutz vor Einbrüchen. Um ganz sicher zu gehen, sollte auch auf eine Ansitzstange unter dem Flugloch verzichtet werden, diese erleichtern Räubern nur den Einstieg.
Grundlegend sollten Sie auf eine ausreichende Größe des Nistkastens achten. Denn zum Beispiel Meisen sind von der Körpergröße her sehr klein, doch nach dem Eierlegen muss der Nistkasten plötzlich 14-16 Meisen ein Zuhause bieten können.
Welcher Vogelart möchten Sie helfen? Je nach gewählter Nistkasten- und Einfluglochgröße entscheidet sich, welche Vögel Sie bald zu Gast in Ihrem Garten begrüßen dürfen. Bedenken Sie diese Tatsache bei der Wahl des Nistkastentyps.
Drei Tipps zum Baumaterial für Nistkästen
- Als Baumaterial bietet sich mindestens 2 cm starkes, ungehobeltes, trockenes, gegen Feuchtigkeit resistentes Holz ideal an. Bestenfalls sollte man es nach dem Zusammenbauen noch lasieren können, um die Haltbarkeit zu verlängern. Am langlebigsten ist Eichen-, Robinien- oder Lärchenholz. Auch Kiefer oder Fichte sind verwendbar. Buchenholz, Spanplatten oder Sperrholz sollten in keinem Fall verwendet werden, da sie im Außenbereich unbeständig sind.
- Die Nistkästen werden stabiler und haltbarer, wenn anstelle von Nägeln und zusätzlichem Leim, Schrauben verwendet werden.
- Um eine gute Belüftung in den Nistkästen zu gewähren, bohren Sie am besten 4-6 ca. 5 mm große Löcher in den Kastenboden. Auf Holzschutzmittel sollte verzichtet werden, um die Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden. Wenn Sie die Außenwände mit Leinöl oder umweltfreundlichen Farben betreichen, schützen diese vor Feuchtigkeit und Pilzbefall.
Nistkasten richtig anbringen
Der Standort des Vogelhäuschens oder des Nistkastens sollte achtsam ausgewählt werden. Halbhöhlen und Schwalbennester werden am besten an der Hauswand befestigt, möglichst unerreichbar für Räuber wie Katzen und Marder. Besonders schön lassen sich Nistkästen für Meisen und andere Höhlenbrüter an Baumstämmen und in Baumkronen platzieren. Sie sollten mindestens in zwei bis drei Metern Höhe angebracht werden.
Befestigen Sie den Nistkasten so, dass das Einflugsloch entgegen der Wetterseite liegt. Ideal ist es, den Kasten nach Osten oder Südosten auszurichten. Wer ihn an einem Baum anbringt, sollte dazu nur Alunägel oder -schrauben verwenden, um den Baum nicht zu schädigen. Eine Manschette wäre auch eine Befestigungsvariante, klemmen Sie zu diesem Zweck ein Stück Gummischlauch oder Holzleiste zwischen Rinde und Draht. Der Nistkasten kann mit einem Draht aufgehängt werden oder über eine Holzleiste fest am Baum vernagelt werden (Leiste muss länger als die Nistkastenhöhe sein.) Befestigen Sie die Leiste auf der Rückseite des Kastens in der Mitte so, dass sie an Dach und Boden übersteht. Dann bringen Sie die Leiste mit Aluminiumnägeln oder Schrauben an.

Eine weitere Möglichkeit neben dem hoch befestigten Vogelhaus ist eine Bodenfutterstelle. Auch diese, mit Körnern und Obst gefüllte Schale, wird gern von vielen Vögeln in Anspruch genommen.
Reinigung von Nistkästen
Es empfiehlt sich, den Kasten entweder im Spätsommer nach der Brutsaison oder aber frühestens ab Februar zu reinigen, denn häufig nutzen Eichhörnchen, Siebenschläfer oder auch Schmetterlinge die leer stehenden Kästen als Unterschlupf für den Winter.
Der Nistkasten sollte im Herbst oder Winter, nach der Brutsaison bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt gereinigt werden, denn in den alten Nestern breiten sich häufig Parasiten wie Flöhe oder Milben aus und die meisten Vögel können das alte Nest nicht selbst entfernen. Es reicht, über die Klapptür oder Schiebetür das alte Nest herauszunehmen und den Kasten gründlich auszubürsten.

Keinesfalls sollten Sie chemische Reinigungsmittel verwenden, um Vergiftung der Tiere zu vermeiden. Tragen Sie zum Schutz vor Parasiten bei der Reinigung Handschuhe.
Der handgemachte Nistkasten
Einfach Säge, Hammer und Nägel zur Hand nehmen und einen Nistkasten aus Holz selber bauen. Hierbei gilt es ein paar kleine Aspekte zu beachten. Dazu zählt die Größe des Einfluglochs, die Wetterfestigkeit, Umweltfreundlichkeit des Materials, der Standort und das es praktisch zu reinigen ist.
Während den Vögeln und Kleintieren mit einem Vogelhaus oder Nistkasten in der Winterzeit geholfen wird Nahrung zu finden, sich zu schützen und zu wärmen, gibt er uns zudem die Möglichkeit die atemberaubende Artenvielfalt zu beobachten.
Schritt-für-Schritt-Bauanleitung für einen Nistkasten:
https://www.gartenfreunde.de/gartenpraxis/tiere-im-garten/nistkaesten-selbst-bauen/
Ganz unten auf der Seite finden Sie eine Bauanleitung für einen Meisenkasten.
Quellen: paradisi.de, huffingtonpost.de, nau.de, mein-schoener-garten.de, ndr.de
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Das sagen unsere Kunden
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Liebe Freunde, vielen Dank an euch!
Vielen Dank Sandra für das Lesen des Beitrages und die netten Worte!
Hallo Holzwelten,
Sie schreiben:
“Auf eine Vogelfütterung im Sommer sollte gänzlich verzichtet werden, die Natur bietet im Sommer alles das, was Vögel brauchen.”
Dies ist leider völlig überholt und sehr falsch!
Es gibt in der Landschaft kaum noch samentragende Wildpflanzen durch den massiven Einsatz von Herbiziden in der Landwirtschaft.
Die Biomasse an Insekten ist um 80% zurückgegangen.
Grade während der Brutzeit haben die Vögel einen besonders hohen Futterbedarf, der längst nicht mehr aus der “freien Natur” zu decken ist.
Bitte informieren Sie sich bei Prof. Peter Berthold, Radolfzell, der diese Zusammenhänge seit Jahrzehnten wissenschaftlich untersucht.
Mit freundlichen Grüßen
H. Völker
Hallo Herr Völker,
vielen lieben Dank für Ihren Kommentar zu unserem Beitrag!
Wir haben uns die genannte Stelle natürlich angesehen und nach erneuter Recherche korrigiert.
Immerhin wurde der Beitrag auch vor 6 Jahren veröffentlich, daher ist es wertvoll für uns so aufmerksame Leser zu haben!
Viel Spaß und Freude noch auf HOLZWelten!
Mit freundlichen Grüßen aus dem Norden,
Ihr Team von HOLZWelten!
Soll man ein jetzt aufgehängtes neues Meisenhaus mit irgendetwas befüllen?
Liebe Ute,
vielen Dank für Deine Anfrage und Dein Interesse an unserem Blog.
Wir sind zwar Holzexperten aber leider keine Experten wenn es um die Vogelkunde geht.
Ich vermute Deine Frage ist so gemeint, ob man einen jetzt aufgehängten Meisen Nistkasten mit Nistmaterial füllen soll.
Ich habe grad mal etwas recherchiert und dazu keinen Hinweis gefunden. Also ich würde vorschlagen den Nistkasten leer aufzuhängen und dass sich die Meisen dann selbst Blätter und weiches Material mitbringen zum Überwintern.
Falls sich die Frage auf Futter für die Meisen bezog, so wäre es besser, das Futter in einem separaten Futterhäuschen anzubieten und nicht in den Nistkasten zu füllen.
Beim Nabu gibt es noch weitere gute Infos zu Nistkästen im Winter:
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/13134.html
Wir hoffen, dass wir hiermit weiterhelfen konnten
Herzliche Grüße vom HOLZwelten-Team