Kork – ein nachhaltiger Rohstoff als Alleskönner

Was macht Kork so nachhaltig?

Kork ist ein nachwachsendes, biologisch abbaubares Material, das aus der Rinde der Korkeiche gewonnen wird. Dabei müssen die Bäume nicht gefällt werden, sie werden lediglich geschält. Dieses Schälen hat keine negativen Auswirkungen auf die Entwicklung des Baumes, wenn es richtig gemacht wird. Der Baum erholt sich wieder und bildet eine neue Rinde. Im Alter von 25 Jahren wird eine Korkeiche das erste Mal geschält, dann nur alle 9-10 Jahre. Da die Korkeiche bis zu 300 Jahre alt werden kann, kann sie ca. 17-mal während ihres Lebens geschält werden. Eine Korkeiche kann durch ihre dicke Rinde im Schnitt 5-mal so viel CO2 aufnehmen wie ein „normaler“ Baum.

Wie wird Kork geerntet?

Die Ernte findet in den Monaten Mai bis August statt und erfolgt alle 9-10 Jahre, wenn die Rinde etwa 5 cm dick ist. Zunächst öffnet man die Korkrinde vorsichtig mit einer Axt. Danach wird die Rinde so vom Stamm geschält, dass sie nicht bricht. Horizontale Schnitte definieren die Größe der Abschnitte. Je größer die Stücke, desto höher ist ihr Wert.

Nach der Ernte wird die Rinde gelüftet, dann gedämpft und gekocht. So werden Schadstoffe reduziert, eine geringere Dichte und eine höhere Elastizität hervorgerufen. Bevor das Rohmaterial weiterverarbeitet wird, wird es getrocknet.

Abschließend wird der Kork in kleine Stücke geschnitten und maschinell nach Größe und Qualität sortiert.

Vorteile von Kork

Kork ist sehr vielseitig, hat hervorragende isolierende Fähigkeiten gegen Wärme, Schall und Vibrationen und ist antiallergisch. Der nachwachsende Rohstoff ist feuchtigkeitsresistent, wasserabweisend, leicht und umweltfreundlich. Er ist elastisch und langlebig, sehr pflegeleicht und überzeugt mit seiner natürlichen Wärme und einladenden Optik. Kork hält Schädlinge und Staub ab und reagiert wenig mit flüssigen Stoffen, da diese die Oberfläche kaum durchdringen können. Das macht ihn ideal für den Einsatz in z. B. Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, da das Material sehr hygienisch ist und das Infektionsrisiko so geringgehalten wird.

Nachteile von Kork

Trotz dem Kork den Ruf eines Tausendsassas hat, gibt es auch einige wenige Nachteile. Korkprodukte können empfindlich gegenüber Kratzern sein, daher sollte darauf geachtet werden, dass er nicht zu stark belastet wird. Seine Resistenz gegen Feuchtigkeit schützt ihn aber nicht vor dem Quellen und Schwinden, wenn er Nässe ausgesetzt ist. Die Kosten bei Korkprodukten sind zumeist etwas höher, was mit der aufwendigen Ernte und der Verarbeitung zu erklären ist. Außerdem bleicht Kork aus, wenn er direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.

Einsatzgebiete von Kork

Kork kann als veganer Lederersatz in der Textilindustrie, als Dämmmaterial, als Isoliermaterial, als Bodenbelag oder im Möbelbau verwendet werden. Korkböden sind strapazierfähig, pflegeleicht und sie sind elastisch, d. h. sie geben unter Belastung nach, dadurch sind Korkböden sehr langlebig. Räume, in denen Kork ausgelegt ist fühlen sich sofort warm und gemütlich an und Geräusche werden reduziert. Der pflegeleichte Bodenbelag muss nicht imprägniert werden und es reicht ihn regelmäßig zu saugen und feucht zu wischen. Seine antiallergischen Eigenschaften machen Korkboden auch perfekt für Kinderzimmer.

Einsatzgebiete im Überblick:

Fazit

Kork ist ein nachhaltiges und recycelbares Material, dass in vielen Gebieten zum Einsatz kommt. Seinem Ruf als Alleskönner kommt er also nach. Die Korkwälder sorgen zudem für eine Artenvielfalt, denn in ihnen findet sich eine angepasste Tier- und Pflanzenwelt. Der höhere Preis für Korkprodukte fällt bei den vielen Vorteilen dieses Materials kaum ins Gewicht. Dieses warme, schallisolierende und antimikrobielle Material überzeugt mit seiner einzigartigen und natürlichen Ästhetik und kann mehr als nur Weinflaschen zu verschließen.