Thermoholz ist nicht gleich Thermoholz
Wenn Du Dich für thermisch behandeltes Holz entscheidest, möchtest Du sicherlich von den Vorteilen wie einer besseren Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit profitieren. Doch nicht jedes Thermoholz ist gleich! Die Unterschiede liegen in der Art und Weise, wie das Holz behandelt wurde, und jede Methode bringt spezifische Eigenschaften mit sich. In diesem Beitrag erkläre ich Dir, welche verschiedenen Verfahren es gibt und worauf Du achten solltest, wenn Du das richtige Thermoholz für Dein Projekt auswählst.
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Thermoholz – Der Klassiker der thermischen Modifikation
Thermoholz wird bei Temperaturen zwischen 160 und 240°C in einer sauerstoffarmen Umgebung erhitzt. Dabei verbessert sich die Haltbarkeit, Dimensionsstabilität und Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und Schädlinge erheblich. Durch die hohe Temperatur verliert das Holz einen Großteil seiner Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit, was zu einem verminderten Quellen und Schwinden führt.
Typische Eigenschaften von Thermoholz:
- Verbesserte Haltbarkeit: Es hält länger und ist widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse.
- Dimensionsstabilität: Das Holz arbeitet weniger, was bedeutet, dass es weniger schrumpft oder quillt.
- Ästhetik: Die Behandlung verleiht dem Holz eine attraktive dunkle Färbung.
Diese Art von Holz ist perfekt für den Einsatz im Außenbereich, z.B. bei Terrassendielen oder Fassadenverkleidungen.
Hydrothermische Behandlung – Ideal für formbare Hölzer
Bei der hydrothermischen Behandlung wird das Holz in heißem Wasser oder Wasserdampf bei Temperaturen von 100 bis 130°C behandelt. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut, wenn das Holz später gebogen oder anderweitig geformt werden soll. Es reduziert Spannungen im Holz und macht es flexibler.
Vorteile der hydrothermischen Behandlung:
- Erhöhte Biegefähigkeit: Besonders bei Möbeln oder Designobjekten beliebt, wo Holzformen eine Rolle spielen.
- Gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung: Das Holz wird von innen heraus homogenisiert.
Diese Methode wird oft bei Möbelstücken oder speziellen Holzobjekten eingesetzt, die eine gewisse Flexibilität benötigen.
Dämpfen von Holz – Für eine gleichmäßige Färbung
Das Dämpfen von Holz erfolgt mit heißem Dampf bei etwa 100 bis 110°C. Besonders beliebt ist diese Methode bei Holzarten wie Buche, um die Farbe zu verändern und die Bearbeitbarkeit zu verbessern.
Charakteristika des gedämpften Holzes:
- Gleichmäßige Farbveränderung: Das Holz erhält eine intensivere und gleichmäßigere Färbung.
- Bessere Bearbeitbarkeit: Gedämpftes Holz lässt sich leichter bearbeiten und ist weniger anfällig für Risse.
Wenn Du also ein homogen gefärbtes Holz für den Innenbereich suchst, könnte gedämpftes Holz die richtige Wahl sein.
Hochtemperatur-Trocknung – Schneller, aber weniger stabil
Bei der Hochtemperatur-Trocknung wird das Holz bei Temperaturen von 110 bis 150°C getrocknet. Diese Methode ist vor allem für Projekte gedacht, bei denen eine schnelle Reduzierung der Holzfeuchtigkeit notwendig ist, um Schimmel und Pilzbefall zu verhindern.
Vorzüge der Hochtemperatur-Trocknung:
- Schnelle Trocknung: Das Holz trocknet schneller als bei herkömmlichen Methoden.
- Schutz vor Pilzen: Die hohe Temperatur tötet Pilze und verhindert deren Wachstum während der Trocknung.
Diese Methode eignet sich weniger für besonders anspruchsvolle Außenprojekte, da das Holz nicht so widerstandsfähig wie Thermoholz ist.
Praxisbeispiel: Warum sich Saunabanklatten nicht für den Außenbereich eignen
Ein gutes Beispiel, um die Unterschiede bei thermisch behandeltem Holz zu verdeutlichen, sind Saunabanklatten. Diese werden speziell für den Einsatz in Saunen behandelt, wo sie hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind. Allerdings sind Saunabanklatten nicht für den Einsatz im Außenbereich geeignet – und das aus gutem Grund.
Niedrigere Temperatur bei der Behandlung
Saunaholz wird bei niedrigeren Temperaturen von etwa 160 bis 180°C behandelt. Diese mildere Behandlung sorgt dafür, dass das Holz angenehm weich bleibt und nicht spröde wird, wie es bei höheren Temperaturen der Fall wäre. Allerdings führt diese niedrigere Temperatur auch dazu, dass das Holz nicht die nötige Witterungsbeständigkeit für den Außenbereich erlangt.
Fehlen des nötigen Witterungsschutzes
Thermisch behandeltes Saunaholz ist darauf ausgelegt, hohe Temperaturen und Feuchtigkeit in einer geschützten Umgebung wie einer Sauna zu widerstehen. Es fehlt jedoch der Schutz vor UV-Strahlen, Regen und Wind, die im Außenbereich eine Rolle spielen. Ohne diesen Schutz kann das Holz im Freien schnell Risse bekommen, ausbleichen und letztlich verrotten.
Veränderte mechanische Eigenschaften
Durch die thermische Behandlung verliert das Holz etwas an Festigkeit. Für die Anwendung in einer Sauna ist das kein Problem, da das Holz primär angenehm und weich sein soll. Im Außenbereich, wo Stabilität und Witterungsbeständigkeit wichtiger sind, wäre dieses Holz jedoch zu anfällig für mechanische Belastungen und extreme Wetterbedingungen.
Fazit: Thermoholz ist nicht gleich Thermoholz
Am Beispiel der Saunabanklatten und den verschiedenen thermischen Behandlungsverfahren wird deutlich, dass Thermoholz nicht gleich Thermoholz ist. Je nach Art der Behandlung erhält das Holz ganz unterschiedliche Eigenschaften, die es entweder für den Innen- oder Außenbereich geeignet machen. Eine thermische Behandlung bei niedrigeren Temperaturen, wie sie bei Saunaholz üblich ist, sorgt für Komfort und Ästhetik in geschützten Umgebungen, bietet jedoch nicht den nötigen Schutz gegen Witterungseinflüsse im Freien. Hochtemperaturbehandlungen hingegen machen das Holz widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, Schädlinge und UV-Strahlung, sodass es für anspruchsvolle Außenanwendungen bestens geeignet ist. Es ist daher wichtig, genau auf die Art der Thermobehandlung zu achten, um das richtige Holz für Dein Projekt zu wählen.
Das sagen unsere Kunden
„Super nette Beratung, sehr motivierte, kundenfreundliche Mitarbeiter!!“ – 15.12.2022
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