Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur im Überblick

Die Bundeswaldinventur 2022 zeigt, dass die Wälder Deutschlands mehr CO2 freisetzen, als sie binden. Trockenheit, Borkenkäferbefall und der Klimawandel haben dem Wald stark zugesetzt. Dies hat dazu geführt, dass der Wald als Kohlenstoffspeicher aktuell nicht mehr in der Lage ist, seine frühere Funktion vollständig zu erfüllen. Diese negative CO2-Bilanz ist beunruhigend, besonders in einer Zeit, in der der Klimawandel immer drängender wird.

Holz bleibt ein wichtiger Kohlenstoffspeicher

Trotz der alarmierenden Ergebnisse ist Holz nach wie vor ein unverzichtbarer Rohstoff, wenn es um nachhaltiges Bauen und Klimaschutz geht. Maximilian Habisreutinger, Vorstandsvorsitzender des Gesamtverbands des deutschen Holzhandels (GD Holz e.V.), betont: „Die einzigartige Fähigkeit, mit Photosynthese Kohlenstoff zu binden, macht Holz als wichtigsten nachwachsenden Rohstoff in Deutschland unverzichtbar.“

Der Anteil junger Bäume ist seit der letzten Inventur gestiegen, was positiv für die Zukunft ist, da diese Bäume eine höhere Kohlenstoffbindungskapazität haben. Holzprodukte aus diesen jungen Bäumen bieten eine Möglichkeit, Kohlenstoff langfristig zu speichern. Besonders der Einsatz von Holz im Bau bietet hier große Chancen, denn moderne Holzbauweisen ersetzen energieintensive Materialien und schaffen gleichzeitig zusätzliche Kohlenstoffspeicher.

Ist Holz noch nachhaltig?

Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur werfen die Frage auf, ob Holz weiterhin als nachhaltiger Rohstoff gelten kann. Die Antwort ist ein klares „Ja“. Zwar hat der Wald derzeit mit Herausforderungen zu kämpfen, doch Holz bleibt einer der wenigen Rohstoffe, die nachwachsen und gleichzeitig CO2 speichern können. „Mit dem modernen Holzbau sind wir mittlerweile in der Lage, nicht nur herkömmliche Baustoffe mit hohem Energieverbrauch zu ersetzen. Mit der zusätzlichen Einlagerung in Holzprodukte schaffen wir weitere Kohlenstoffspeicherorte gegen den Klimawandel,“ so Habisreutinger.
Es wird jedoch entscheidend sein, den Wald klimagerecht umzubauen und vermehrt in junge, widerstandsfähige Baumarten zu investieren, um die CO2-Speicherfunktion langfristig zu sichern.